Unser „Karnevalspfarrer“ Fulder, von Berufs wegen mit höheren Einsichten gesegnet, hatte es uns in seiner Rede zur Eröffnung der Kampagne im November schon vorhergesagt: Dieser fröhliche und gelungene Abend sollte der einzige in der Saison 2022 bleiben, den wir in gewohnter Form durchführen konnten. Anders als vor einem Jahr laufen in der Büttelborner Carneval Abteilung (BCA) zwar noch die Vorbereitungen zu Damen- und Prunksitzungen, auch der Kartenvorverkauf ist vorangeschritten, aber die aktuelle Entwicklung in der immer wieder aufflammenden Pandemie lässt dem Vorstand keine Wahl. Fastnachtssitzungen, wie wir sie seit 1948 durchführen, wie wir sie kennen und lieben, wird es in der Volkshaus-Narrhalla leider auch 2022 nicht geben. Zu groß sind die Bedenken von Aktiven und Publikum, zu unübersichtlich ist die Lage und wird es wohl noch einige Zeit bleiben. Und ja, zu groß ist auch die reale Gefährdung aller, die sich in geschlossenem Raum zur Winterszeit treffen – auch unter 2G-Bedingungen. Wir wissen vor allem, dass Fastnacht ohne persönliche, herzliche Nähe nicht gefeiert werden kann. Gemeinsam schunkeln und singen, der letzte „Absacker“ vor dem Nachhause-Weg, dichtgedrängt im Foyer, gehören einfach dazu. Dieses Gemeinschaftserlebnis zu ermöglichen, auch das ist der Sinn der Fastnacht.
Selbstverständlich werden die bereits bezahlten Karten zurück genommen. Wie das geschieht, werden wir rasch in geeigneter Form bekannt machen. Die BCA wird auch mit der einen oder anderen Aktion dafür sorgen, dass sie selbst und die Büttelborner Fastnacht nicht in Vergessenheit geraten. Büttelborn hat sich in Sachen Karneval in mehr als siebzig Jahren einen Namen gemacht. Wenn jetzt Fastnachtssitzungen in unserer Gemeinde zu Pandemietreibern würden, wäre das eine Publicity, die wir alle nicht wollen. Und niemand kann es verantworten, dass Mitwirkende und Gäste der Gefahr schwerer Erkrankung ausgesetzt werden oder die Krankheit weiter tragen in ihre Familien und Freundeskreise. Narren wissen: Es kommen auch wieder bessere Zeiten!
